Schlesische Komponisten.
Die bedeutendsten Komponisten Schlesiens.

Zurück zur Startseite · Zurück zu „Riesengebirge“ · Zurück zu „Rübezahl in der Musik“ · Nordostdeutsche Komponisten · E-Post:
Komponisten · Czernowitzer Komponisten · Berliner Komponisten

Impressum

Conrad Ansorge Moritz Moszkoswki

Richard Wetz

Salomon Jadassohn

Robert Radecke

Die nachstehend genannten Komponisten sind nicht alle. Es sollten bevorzugt die Romantiker (doch nicht nur), und unter diesen besonders Komponisten mit vielen und bedeutenden Werken, vorgestellt werden. Bei Mithilfe vielen Dank; ich suche noch Bilder und Noten der hier erwähnten Komponisten.

Conrad Ansorge, geb. 15. 10. 1862 in Buchwald (bei Liebau/Schlesien), gest. 13. 2.1930 in Berlin. Pianoforte-Virtuose, Pädagoge und Komponist; 1880—82 Studium in Leipzig; 1885 Schüler Liszts in Weimar; Pianist in Berlin, Tourneen durch Europa, Rußland, Nord- und Südamerika; 1893—95 in Weimar wohnhaft, ab 1895 in Berlin. Bekannt: Klavierkonzert, Polnische Tänze für Klavier.

Otto Beständig, geb. 21. 2. 1835 Striegau (Schlesien), gest. Febr. 1917 in Wandsbeck bei Hamburg, seit 1855 in Hamburg, leitete von 1862 bis 95 die Beständigsche Singakademie. Er schrieb die Oratorien „Salomons Tempelweihe“ und „Der Tod Baldurs“ (letzteres öfter aufgeführt), Symphonien (davon eine in C-moll), Pianofortestücke, Chöre, Lieder, und das „Handbuch der untentbehrlichen Hilfswissenschaft beim Klavierunterricht“.

Günter Bialas, geb. 19.7.1907 in Bielschowitz (Oberschlesien), gest. 8.7.1995 in Glonn (Oberbayern). Komponist und Pädagoge; bis 1925 Klavier- und Theorieunterricht bei Fritz Lubrich; 1926—28 Studium in Breslau (Musikwissenschaft, Germanistik) und 1928—31 in Berlin (Schulmusik, danach Komposition bei M. Trapp); 1933—39 Musikpädagoge in Breslau; 1939—41 Dozent für Musiktheorie an der Universität Breslau; 1945—47 Leiter des Chores des Münchner Bach-Vereins; 1947 Kompositionslehrer an der Musikhochschule Weimar, im gleichen Jahr an der Musikakademie Detmold, ab 1950 Professor; 1959—73 Professor für Komposition an der Musikhochschule München; 1969 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste; 1975 Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Zahlreiche kleine oder große Konzerte.

Benjamin Bilse, geb. 17. 8. 1816 und gest. 13. 7. 1902 in Liegnitz. Tüchtiger Orchester-Dirigent, kgl. preuss. Musikdirektor, von 1842-1865 Stadtkapellmeister in Liegnitz. Seinen Vertrag mit dem Magistrat kündigte er zum 1.Okt. 1865. Nachdem er 1865-1867 mit seinem sehr geschätzten Orchester überwiegend auf Konzertreisen war und 1867 3 1/2 Monate auf der Weltausstellung in Paris gespielt hatte, verlegte er 1867 seinen Wirkungskreis von Liegnitz nach Berlin. 1876 wurde er Hofmusikdirektor. Aus den 1882 ausgetretenen Mitgliedern entwickelte sich das Berliner Philharmonische Orchester. Er gab sein Orch. 1885 auf, um dann als Privatmann in Liegnitz zu leben. Werke: Tänze und Märsche für Orchester.

Paul Blumenthal, geb. 14. 8. 1843 in Steinau a. d. O. (Schlesien), gest. 5. 9. 1930 in Frankfurt a. d. O. Schüler der Akademie der Künste und des Instituts für Kirchenmusik in Berlin, seit Organist an den beiden Hauptkirchen in Frankfurt a. d. O. Erhielt 1876 den Titel Kgl. Musik-Director. Er komponierte Symphonien, Ouvertüren, Messen, Psalme, Motetten, Pianofortewerke etc.

Moritz Brosig, geb. 15. 10. 1815 in Fuchswinkel bei Neiße (Oberschlesien), gest. 24. 1. 1887 in Breslau. Besuchte das Breslauer Matthias-Gymnasium, wandte sich dann der Musik zu und studierte dieselbe bei dem Breslauer Domorganisten Fr. Wolf, da 1853—84 Domorganist und Domkapellmeister, auch Lehrer am Akademischen Institut für Kirchenmusik und königl. Universitäts-Musikdirektor. 1879 verlieh ihm die Universität den Doctor-Titel, auch hatte der den eines königl. Professors. Schrieb 9 Messen, zahlreiche Orgelkompositionen, (kath.) Choralbuch, Pianoforte- und Cello-Kompositionen, eine „Modulations-Theorie“, „Harmonielehre“ und eine Broschüre über Kirchenmusik. Zu seinen Schülern zählten C. Bürgel, A.Cebrian, S. Jadassohn, Herm. Scholtz, C. Stiller, Hugo Ulrich u. a.

Max Drischner, geb. 31. 1. 1891 in Prieborn bei Breslau, gest. 25. 4. 1971 in Goslar. Rein kirchlicher Komponist. Studierte Theologie in Leipzig und Breslau und Musik in Breslau. Als Nachfolger Hielschers wurde er 1920 Organist und Cantor der ev. Nicolai-Kirche in Brieg, wobei er dem Musikleben Briegs das Gepräge gab (u.a. 1925 1. schles. Jugendmusikwoche, 1928 50. Jahresversammlung des Schles. ev. Kirchengesangvereins, 1929 31. Tagung des Ev. Kirchengesangvereins für Deutschland). 1926-28 wurde die von M. Engler erbaute Brieger Barockorgel auf Betreiben Drischners restauriert. Er war seit 1929 mit Albert Schweitzer befreundet. 1942 wurde er Kirchenmusikdirektor. 1946 vertrieben, wirkte er in Erfurt, Herrenberg (Württ.) und seit 1955 in Goslar. Seine Kompositionen sind improvisativ, ohne Schwierigkeiten, mit liedhafter Melodik, der schlesischen und nordischen Folklore verpflichtet.

Josef Xaver Elsner (Józef Ksawery Elsner), geb. 1. 6. 1766 in Grottkau (Schlesien), gest. 18. 4. 1854 in Elsnerowo (bei Warschau). Polnischer Komponist, Pädagoge und Dirigent; erste musikalische Unterweisung ab 1781 in Breslau; Medizinstudium; musikalisch Autodidakt; 1791 Geiger am Theater in Brünn; ab 1792 Theaterkapellmeister in Lemberg; ab 1799 Theaterkapellmeister in Warschau; 1815 Gründer einer Gesellschaft zur Förderung und Erhaltung der Tonkunst, 1816 einer Schule für Gesang und Deklamation (1821 Warschauer Konservatorium); Lehrer Chopins. Schrieb  8 Sinfonien, 3 Konzerte, Schauspielmusik, Ballette, Oper „Die seltenen Brüder“ oder „Die vier Zauberkugeln“, Oper „Der blinde Mieczyslaw“, „Das Echo der Wälder“, Oper „Leszek Bialy“ oder „Die Hexe vom Kahlen Berge“, Oper „König Lokietek“ oder „Die Mädchen von der Weichsel“, und weitere 14 Opern; Kirchenmusik. Schriften: „Inwieweit die polnische Sprache zur Musik geeignet sei?“, 1803.

Oswald Ehrenfried Ferdinand Fischer, geb. 2. 6. 1827 in Kreppelhof bei Landeshut (Schlesien). Seine Schulbildung genoß derselbe auf der höheren Bürgerschule in Landeshut, die Vorbildung zum Lehrerberuf bei dem Cantor Kühn in Salzbronn, seinem Oheim. In das Breslauer Lehrer-Seminar aufgenommen, wurde E. Richter sein Lehrer in der Musik; das damalige reiche Musikleben der schlesischen Hauptstadt unter Mosewins, Hesse, Siegert, Kahl regte ihn mächtig an. 1850 wurde er Cantor und zweiter Lehrer in Stroppen, Kreis Trebnitz, wo er bis 1855 blieb, da er zu dieser Zeit einen Ruf als Cantor und Organist an der evang. Friedenskirche in Jauer erhielt. 1856 zum Dirigenten des seit 1835 bestehenden „Jauer’schen Gesangvereines“ erwählt, führte er bis heut den Dirigentenstab dieses Vereines, mit welchem er alle Winter grosse Aufführungen veranstaltete. Bei der Errichtung eines Gymnasiums übertrug man Fischer die Stelle des Gesanglehrers und 1863 errichtete sich derselbe ein Institut für Klavierspiel und Gesang. 1868 gründete er mit den Cantoren Völkel in Goldberg und Thoma in Breslau den „Verein zur Hebung der schlesischen Kirchenmusik“, in dessen Vorstand sich Fischer noch 1881 befand. Dieser Verein zählte bei seiner Gründung 34 Mitglieder, im Jahre 1881 waren es über 800. Die Kompositionen Fischers, soweit sie veröffentlicht sind, erreichen die Opus-Zahl 33; es befinden sich darunter zwei Hefte Motetten für Kirchenchöre, zwei Hefte Lieder für 2 Stimmen mit Klavierbegleitung und Studienwerke für Klavier. Auch hat Fischer Beiträge zu dem Sammelwerk für Orgel „Der Praeludist“, herausgegeben von Jacob, geliefert.

Reinhold Fleischer, geb. 12. 4. 1842 Dahsau bei Herrnstadt (Schlesien), gest. 1. 2. 1902 Görlitz. Besuchte seit 1859 das evang. Schullehrer-Seminar zu Steinau/Oder, war von 1882 bis 65 amtlich tätig, dann Besuch des Kgl. Instituts für Kirchenmusik und die Kgl. Akademie der Künste in Berlin, dort 1869 Organist. Seit 1870 Organist an der Hauptkirche Görlitz, Leiter der Singakademie und gesuchter Musiklehrer, 1885 Kgl. Musikdirektor. Komponierte: Symphonien (Nr. 1 c-moll), „Adoramus te“ für gem. Chor, Lieder, Orgelstücke, Intermezzo für Streichquintett, Streichquartette, Sonaten, Chöre und die Cantate: „Hulda, die Priesterin der Hertha“.

J. H. Franz u. Pelham (Pseudonym von: Hans Heinrich XIV. Bolko Graf von Hochberg, Freiherr zu Fürstenstein), geb. 31. 1. 1843 auf Schloß Fürstenstein / Freiburg in Schlesien, gest. 1. 12. 1926 in Salzbrunn. Er lebte auf Schloß Rohnstock (Kreis Bolkenhain, Schlesien). Bis 1869 war er Jurist und Diplomat, dann Musiker. Schüler Fr. Kiels. Er rief 1876 die Schlesischen Musikfeste ins Leben. 1886—1903 war er Generalintendant der Preußischen Hoftheater, 1913 Professor. Er ist ein gediegener Komponist Schumannscher Prägung. Werke: „Claudine von Villabella“ und „Der Währwolf“ oder „Die Falkensteiner“, 3 Symphonien, ein bemerkenswertes Klavierkonzert, Kammermusik, Chöre, Lieder usw.

Eduard Franck, geb. 5. Oktober 1817 in Breslau, gest. 1. Dezember 1893 in Berlin. 1834-38 Privatschüler von F. Mendelssohn-Bartholdy in Düsseldorf und Leipzig, Klavier- und Theorielehrer an den Konservatorien in Köln, Bern und Berlin, 1875 kgl. Professor. 5 Symphonien (Sy. A-Dur op. 47 und Sy. B-Dur op. 52 auf CD erhältlich), Klaviertrios, -quintette und -sextett, zahlreiche Klaviersonaten u. andere Klavierstücke, 2 Klavierkonzerte. Lit.: P. und A. Feuchte: Die Komponisten Eduard Franck und Richard Franck. Leben und Werk, Dokumente, Quellen., Stuttgart, Hamburg 1993.

Carl Gottlieb Freudenberg, geb. 15. 1. 1797 in Sipta bei Trachenberg (Schlesien), machte seine musikalischen Studien in Schmiedeberg und Breslau und starb als Oberorganist an St. Maria Magdalena daselbst. Orgelviruos und Komponist von Orgelstücken und Chören usw. Nach seinem Tode erschienen seine Memoiren „Aus dem Tagebuche eines Organisten“.

Wilhelm Fritze, geb. 17. 1. 1842 in Bremen, gest. 7. 10. 1881 Stuttgart. Schüler von Sobolewski, 1858-61 des Leipziger Conservatoriums, ließ sich 1866 in Glogau und 1867 in Liegnitz nieder, wo er bis 1877 mit Erfolg die Singakademie leitete. Er schuf eine Symphonie „Die Jahreszeiten“, eine Faust-Musik, ein Violin-Konzert, Klaviersonaten und -stücke, Lieder, ein größeres Chorwerk mit Orchester „Fingal“, das Oratorium „David“ usw.

Georg Gebel (Sohn), geb. 25. 10. 1709 in Brieg (Schlesien), gest. 24. 9. 1753 in Rudolstadt. Organist, Kapellmeister und Komponist; Schüler seines Vaters Georg Gebel; Bruder Georg Sigismund Gebels; 1729 2. Organist an der Kirche St. Maria Magdalena in Breslau; dann Kapellmeister des Herzogs von Öls; 1735 Mitglied der gräflich Brühlschen Kapelle in Dresden; komponierte in Breslau für den Herzog von Öls eine Symphonie, Konzerte für Flöte, Laute, Gambe, Klavier, Violine u.a., viele Kammerstücke, Trios, Duette, eine Messe sowie zwei vollständige Jahrgänge Kirchenkantaten; schrieb in Rudolstadt mehr als 100 Orchestersinfonien sowie Partien, Konzerte, 12 Opern, zwei Passionen, zwei Weihnachskantaten und mehrere Jahrgänge Kirchenkantaten.

Heinrich Gottwald, geb. 24. 10. 1821 Reichenbach (Schlesien), gest. 17. 2. 1876. Er machte seine Studien auf dem Prager Conservatorium und war ein tüchtiger Waldhorn-Virtuos. Nach einem Aufenthalt in Wien ging er 1857 als Musiklehrer nach Breslau, wo er sich als Literat, Komponist und Dirigent einen Namen verschaffte. Da er als erster schlesischer Komponist für die neudeutsche Schule Partei nahm, war er vielen Anfeindungen ausgesetzt. Er schrieb: 1 Messe, eine Sonate, ein Trio, Chöre und Lieder.

Franz Herzig, geb. 13.8.1866 in Wünschelberg (an der Heuscheuer). Komponist, Pädagoge und Chordirigent; Studium am Lehrerseminar in Habelschwerdt, später am Konservatorium Dresden; dann als Lehrer und Komponist in Waldenburg (Schlesien), Pianist und Musikkritiker; Gründer und Gauliedermeister des Hochwald-Sängergaues und Dirigent des „Waldenburger Sängerklubs“ und des „Waldenburger Sängerkreises“. Schrieb:  „Phantastische“ Symphonie „Ein Tannhäuser“, Festmarsch für großes Orchester, Chansonetta für kleines Orchester,    Orchestersuite „Stimmungsbilder aus Russisch Polen“, Vokal-Messe, Ave Maria, „Kaiser Friedrich dem Unvergeßlichen“ für Chor und Orchester, „Waldestreu“ für Chor und Orchester, Papsthymne für Chor und Orchester, Chöre a capella; Theoretisch-praktisches Schulgesangbuch (Lehrerhandbuch), musikalische Artikel.

Adolf Friedrich Hesse, geb. 30. 8. 1809 Breslau, gest. da 5. 8. 1863, dort Musikdirektor (Dirigent der Breslauer Symphoniekonzerte) und Organist zu St. Bernhardin (seit 1831). Werke: Oratorium „Tobias“, Motetten, Kantaten, 6 Symphonien, Ouvertüren, wertvolle Orgelstücke.

Ludwig Heidingsfeld, geb. 24. 3. 1854 Jauer (Schlesien), gest. 192tr1 in Danzig, 1884—96 Direktor der Singakademie in Liegnitz, danach in Danzig Vereinsdirigent und Leiter eines Konservatoriums. Werke: Operetten: „Der neue Dirigent“ und „O alte Burschenherrlichkeit“, symphonische Dichtungen „König Lear“ und „Zigeunertänze“, Klavierwerke, Chöre usw.

Salomon Jadassohn, geb. 13. 8. 1831 Breslau, gest. 1. 2. 1902 Leipzig, erhielt seine erste musikalische Ausbildung in Breslau, dann Schüler von Hesse, Brosig, Liszt, Hauptmann; 1867—69 Dirigent der Euterpe-Konzerte in Leipzig, seit 1871 da Lehrer für Theorie und Komposition am Konservatorium. Mit seinen fein gearbeiteten Klavierstücken, Gesangduetten in kanonischer Form, vertrat er die strengere Form (bedeutender Bach-Kenner) und den konservativen Standpunkt in der Musik. Er erhielt von der Universität Leipzig den Doktortitel hon. c. Werke: 4 Symphonien, Orchester-Serenaden, Ouvertüren, Kammermusik, Klavierkonzert, Pianofortesachen, geistliche und weltliche Chöre, Lieder usw., ferner die sehr verbreiteten Bücher: „Die Formen in den Werken der Tonkunst“, „Instrumentationslehre“, „Harmonielehre“, „Contrapunkt“, „Generalbaß“, „Kanon und Fuge“ usw. Anm.: seine 1. Symphonie bieten wir auf CD an.

Franz Kauf, geb. 6. 3. 1883 in Liegnitz, seit 1919 Leiter der Musikschule in Gleiwitz, Schüler Bruchs und Humperdincks, 1905-08 Theaterkapellmeister, 1909-12 Kirchenchordirektor und Dir. eines von ihm gegründeten Konservatoriums in Deutsch-Krone, 1912-17 Kirchenchordirektor und Dir. der Singakademie in Neiße, 1918 künstlerischer Leiter des Cieplikschen Konservatoriums in Beuthen, 1919-27 Leiter der Musikschule Gleiwitz, Dir.des Liederges.ver. ebenda, Dirigent der Königshütter Chorvereinigung. Werke: 2 Opern, 2 Oratorien, Messen, Sy. Dichtung „Das Mysterium des Todes“ f. Soli, Chor u. Orch. (Cieplik-Beuthen), geistl. und weltl. Chöre, Lieder, Streichquartett, V-Stücke, Klav.stücke. Er lebte1929 in Gleiwitz, Wilhelmstr. 28. Über sein weiteres Schicksal ist noch nichts bekannt.

Ernst Köhler (der Ältere), geb. 28. 5. 1799 in Langenbielau (Schlesien), gest. 26. 5. 1847 in Breslau. Organist, Pianist und Komponist; ab 1827 Oberorganist an der Elisabethkirche in Breslau. Schrieb 2 Symphonien, 9 Ouvertüren, Klavier- und Orgelwerke.

Karl Koßmaly, geb. 27. 7. 1812 Breslau, gest.1. 12. 1893 Stettin, war erst Theaterkapellmeister, seit 1846 Lehrer und Dirgent in Stettin. Im Streit der damaligen Musiktheoretiker stellte er sich gegen R. Wagner. Er schrieb Symphonien, Ouvertüren, Chöre, Lieder usw., außerdem veröffentlichte er: das „Schlesische Tonkünstlerlexikon“ (1846/47), „Mozarts Opern“ (1848) und „Über R.Wagner“ (1874).

Julius Emil Leonhard, geb. 13. 6. 1810 in Lauban (Schlesien), gest. 23. 6. 1883 in Dresden. Pianist, Klavierpädagoge und Komponist; 1852-59 Professor für Klavierspiel am Konservatorium München; ab 1859 Professor für Klavierspiel am Konservatorium Dresden. Schrieb:  Symphonie e-moll; Klavierwerke wie z.. B. eine preisgekrönte Klaviersonate.

Eduard Levy, geb. 1. 4. 1862 in Breslau, gest. 26. 8. 1921 in Berlin. Schüler des Leipziger Konservatoriums, zunächst Theaterkapellmeister an verschiedenen Orten, seit 1899 Dirigent der jüdischen Reformgemeinde in Berlin und 1905-07 auch der ,Musikalischen Gesellschaft’. Er schrieb Opern, Oratorien, Symphonien, Kammermusik, Chöre, Lieder.

Heinrich Lichner, geb. 6. 3. 1829 in Harperdorf bei Goldberg (Schlesien), gest. 7. 1. 1898 Breslau. Er spielte schon mit 9 Jahren fleißig Orgel, besuchte dann das Lehrerseminar in Bunzlau, trat 1894 ins öffentliche Lehramt, ging 1851 auf das Kgl. Institut für Kirchenmusik nach Berlin und ließ sich daraufhin in Breslau nieder als Organist und Cantor an der Kirche zu den 11 000 Jungfrauen. Er komponierte Symphonien, Ouvertüren, Streichquartette, Salon- und instruktive Stücke für Klavier und Männerchöre.

Arno Mendelssohn (Sohn eines Neffen F. Mendelssohn-Bartholdy’s), Dr. theol. h.c., geb. 26. 12. 1855 Ratibor, gest. 18.2. 1933 Darmstadt (Herzversagen). Studierte erst Jura, dann in Berlin Musik (Grell, Kiel, Taubert, Löschhorn), war erst Organist und Universitäts-Musiklehrer in Bonn, dann in Bielefeld und Köln, seit 1890 Gymn.-Musiklehrer und Kirchenmusikdirektor in Darmstadt (sehr verdient um die Hebung der evang. Krichenmusik). Schrieb Symphonien, Opern: „Der Bärenhäuter“ (vor S. Wagners gleichnamigem Werk), „Elfi, die seltsame Magd“, „Die Minneburg“, Orchestersuiten, Violinkonz., Klavierstücke, Chöre mit Orchester, Lieder etc.

Moritz Moszkowski, geb. 23. 8. 1854 Breslau, gest. 4. 3. 1925 Paris, im Elend. Schüler des Sternschen Conservatoriums und der Kullakschen Akademie in Berlin. Pianist (Chopin) und Komponist trefflicher Kompositionen. 1873 erstes eigenes Konzert in Berlin, später Konzerttourneen durch ganz Europa, u. a. in Paris, wo er seit 1897 lebte, und Warschau. Werke: Symphonische Dichtung in 4 Sätzen „Jeanne d’Arc“, Phantastischer Zug für Orchester, 3 Orchester-Suiten, Klavierkonzert in E-dur 1898, Violinkonzert, Oper „Boabdil“, Ballett „Laurin“, Musik zu Grabbes „Don Juan und Faust“, Violinstücke, Klavierstücke, Lieder usw.

Bernhard Eduard Philipp, geb. 10. 8.1803 Raudnitz in Schlesien, gest. 22. 1. 1850 als Chordirektor in Oppeln. Schüler von Berner und Jos. Schnabel in Breslau, lebte dort seit 1838 als Musiklehrer. Viele Kompositionen für Klavier, Lieder, Messen, Cantaten, eine Oper „Jäger und Wildschütz oder der Erlenhügel“, Chöre etc.

Rudolf Radecke, geb. 6. 9. 1829 Dittmannsdorf bei Waldenburg, gest. 15. 4. 1893 Berlin, studierte am Institut für Kirchenmusik in Breslau, seit 1859 in Berlin, wo er 1868 den „Radeckeschen Gesangverein“ begründete. 1864—71 Lehrer am Sternschen Gesangverein. Er leitete ein eigenes Musikinstitut und veröffentlichte Klaviersachen, Chorstücke und Lieder.

Robert Radecke, Bruder des Vorigen, geb. 31. 10. 1830 Dittmannsdorf bei Waldenburg, gest. 21. 6. 1911 Wernigerode. Er war in Berlin als Dirigent und Musiker weit bekannter als sein Bruder. Von 1853—63 veranstaltete er große Chor- und Orchesterkonzerte , wurde dann als Musikdirektor am Kgl. Theater angestellt, 1871 Hofkapellmeister, 1883—88 artistischer Direktor des Sternschen Konservatoriums, von 1892—1907 Direktor des Kgl. Instituts für Kirchen- und Schulmusik, Mitglied der Akademie usw. Er schrieb 1 Symphonie in F-dur, die Ouvertüren „Am Strande“  und „König Johann“, das Liederspiel „Die Mönkgüter“, Chorlieder, Lieder (sehr bekannt: „Aus der Jugendzeit“) etc.

Ewald Oswald Röder, geb. 29.1.1863 in Waldau (Schlesien). Schüler des Kgl. Instituts für Kirchenmusik in Berlin, seit 1891 Cantor und Organist an der Hauptkirche zum Kreuze Christi in Lauban (Schlesien), daneben Gesangslehrer am Gymnasium und Dirigent der Singakademie in Lauban; Leiter der staatlichen Fortbildungskurse für niederschlesische Kantoren und Organisten; Königlicher Orgelbaurevisor; 1898 Ernennung zum Königlichen Musikdirektor. Schrieb Symphonie in Es-dur, Concertino für Klavier und Orchester, Moderne Orchestersuite (op. 29), Zigeunertänze, viel Orgelmusik, Chöre, Liedersammlungen, Sologesänge mit Klavier, Orgel, Harmonium oder Orchester; Gesanglehre für höhere Lehranstalten, ein Schlesisches Tonkünstlerlexikon, „Geborene Schlesier“.

Heinrich Schulz-Beuthen, geb. 19. 6. 1838 in Beuthen, gest. 12. 3. 1915 Dresden. Besuchte die Universität Breslau, dann Schüler des Leipziger Conservatoriums und Riedel’s, 1866 Musiklehrer in Zürich, 1881 Dresden, 1893—95 in Wien, seit 1895 wieder in Dresden. Er schrieb 8 Symphonien (Nr. 1 und 10 unvollendet), ein Klavierkonzert, Ouvertüren, 4 Opern, Ballade, Requiem, Pianoforte- und Violin-Stücke, Lieder etc. Leider sind seine Symphonien im 2. Weltkrieg verbrannt. Seine 5. Symphonie „Reformationshymnus“ kann man auf CD erhalten.

Siegfried Translateur (links), geb. 19. 6. 1875 in Carlsruhe (Oberschlesien), gest. 1944, studierte in Breslau, Wien und Leipzig und lebte seit 1900 in Berlin als beliebter Walzerkomponist („Was Blumen träumen“). Von seinen weit über 100 Werken wurde besonders bekannt sein Walzer „Wiener Praterleben“, genannt „Sportpalast-Walter“. (Werkverzeichnis bei Dr. Erich Müller, „Deutsches Tonkünstler-Lexikon“, 1929). Einige sehr beliebte Stücke kann man auf CD erhalten.

Wilhelm Tschirch, geb. 8. 6 1818 in Lichtenau (Schlesien), gest. 1892. Er wurde erst von seinem Vater unterrichtet, studierte dann am Kgl. Institut für Kirchenmusik in Berlin, war 1843—52 Musikdirektor in Liegnitz und danach Hofkapellmeister in Gera. 1869 führte er in Nordamerika seine Kompositinen vor. Er schrieb eine Oper „Meister Martin und seine Gesellen“, eine Messe, verschiedene größere Kompositionen für Männerchor und Orchester: „Eine Nacht auf dem Meere“, „Der Sängerkampf“, „Die Harmonie“, „Eine Sängerfahrt auf dem Rhein“ u. a. sowie zahlreiche und beliebte Männerquartette. Unter dem Pseudonym Alexander Czerky veröffentlichte er zahrleiche Salonstücke für Klavier. Auf der Heimseite der Burschenschaft Marcomannia kann man das Lied "Kennt ihr das Land der Eichenwälder" mit der Musik von Tschirch hören (Text: E. Geibel).

Hugo Ulrich, geb. 26. 11. 1827 Oppeln, gest. 23. 5. 1872 Berlin, Schüler von Mosewius in Breslau und Dehn in Berlin, 1859 bis 1863 Lehrer der Komposition am Stern’schen Conservatorium daselbst, schrieb u.a. drei Symphonien, eine Fest-Ouvertüre in C-dur (erschienen bei Leuckart in Breslau), Chöre und Klavierstücke, z. B. ein Klaviertrio und ein Scherzo. Eine Oper „Bertran de Born“ blieb unbeendet. Von den Symphonien machte die erste in h-moll die Runde durch die meisten bedeutenden Konzertinstitute Deutschlands, und mit seiner zweiten, der sehr wirkungsvollen und beliebten „Symphonie triomphale“, komponiert zur Hochzeit des Herzogs von Brabant und der österreichischen Erzherzogin Marie Henriette, gewann er 1853 den von der Kgl. Belgischen Akademie ausgeschriebenen Preis von 1500 Frc., und die Uraufführung am 24. 9. 1853, der er beiwohnte, brachte ihm zugleich den begeisterten Beifall des Publikums, worauf die Symphonie von da an mit immer wiederkehrendem Erfolg aufgeführt wurde. Trotz seiner großen Begabung, die er zeigte, konnte er aber keinen geeigneten Förderer finden und verkam daher im Laufe seines Lebens unter einfacher „Handwerkerarbeit“, indem er Arrangements, die heute noch benutzt werden, schrieb. Eine Nierenkrankheit raffte ihn zu früh dahin; er ist in Berlin beerdigt auf dem Katholischen Kirchhofe an der Liesenstraße (Berlin-Wedding). Seine Wohnung war zuletzt in der Louisenstraße 63.III, wobei zu bemerken ist, daß er im Berliner Adreßbuch mit 2 „l“ (Ullrich) geschrieben war. Sein Grab ist inzwischen aufgelöst.

Robert Unger, geb. 9.5.1859 in Gröbnig (Wernersdorf), Kr. Leobschütz, gest. 3.3.1926 Breslau. Da Schüler Bohns und Julius Schaeffers, da 1883-1924 Schullehrer bzw. Schulrektor, 1824-1921 auch Gesangslehrer am Matthias-Gymnasium, seit 1896 II. Liedermeister des Spitzerschen Männergesangvereins. Werke: gemischte und Männerchöre, letztere auch mit Orchester, Kinderchöre, Oberschlesische Hymne, Schlesierlied und andere Heimatlieder, Klavierstücke.

Franz Weiß, geb. 18.1.1778 in Schlesien, gest. 25.1.1830 in Wien. Bratschist im Streichquartett von Schuppanzigh in Wien und Komponist; komponierte mehrere Symphonien, Concertanten für Flöte, für Fagott und für Posaune mit Orchester, Violinvariationen mit Orchester, ein Streichquintett, sechs Streichquartette, Trios, Violinduette, Flötenduette und Klaviersonaten.

Georg Wichtl, geb. 2. 2. 1805 in Trostberg (Bayern), gest. 3. 6. 1877 in Bunzlau (Schlesien). Violinist, Dirigent und Komponist; ab 1823 Violinstudien in München; Violinist am Isarthortheater in München; ab 1826 Soloviolinist in der Hofkapelle des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen in Löwenberg (Schlesien); ab 1852 dort Königlicher Musikdirektor und 2. Kapellmeister; 1863 pensioniert; lebte 1870—76 in Breslau und 1876—77 in Bunzlau (Schlesien); sein Sohn Rudolf (1832—1858) war Violinist in der Hechinger und Löwenberger Kapelle. Er schrieb Symphonien, Ouvertüren, Konzertstücke, 1 Streichquartett, Violinwerke Oper „Almaïda“, Oratorium „Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“, Messe, Gesänge.

Richard Wetz, geb. 26. 2. 1875 in Gleiwitz (Oberschlesien), gest. 16. 1. 1935 Weimar, Schüler des Leipziger Conservatoriums, dann von Apel, Richard Hofmann unt Thuille, erst Theaterkapellmeister, seit 1907 Direktor des Musikvereins und der Singakademie in Erfurt, daneben 1913/15 Direktor des Riedelschen Gesangvereins in Leipzig, seit 1916 Lehrer für Komposition und Musikgeschichte an der Musikschule in Weimar. Wetz schrieb: Opern „Das ewige Feuer“ und „Judith“, 3 Symphonien im Stile Anton Bruckners, eine „Kleist-Ouvertüre“, 2 treffliche Streichquartette, Chöre mit Orchester und a capella, zahlreiche schöne Lieder; „Bruckner“. Wetz’ Symphonien sind erhältlich bei JPC.

Felix Woyrsch, geb. 8.10.1860 in Troppau (Österreichisch-Schlesien), gest. 20. 3. 1944 in Altona. Komponist, Chordirigent und Organist; wuchs in Dresden und Hamburg auf; Schüler von H. Chevalier in Hamburg; ansonsten musikalischer Autodidakt; lebte in Altona; ab 1895 Dirigent der Singakademie und Organist an der Friedenskirche in Altona. Werke: Symphonie b-moll, Symphonischer Prolog zu Dantes „Divina Commedia“, Violinsonate Es-Dur, 3 Streichquartette, Klaviertrio und -quartett, Musik zu „Sakuntala“, UA Breslau 1885; Opern: „Der Pfarrer von Meudon“ (UA Hamburg 1886), „Der Weiberkrieg“ 1890, „Helga“ 1893 „Wikinger-Fahrt“ (Oper in einem Akt, UA Nürnberg 1896). Chorwerke, z. B. „Die Geburt Jesut“ für Soli, Chor und Orchester und „Deutscher Heerbann“ für Soli, Männerchor und Orchester; Lieder etc.

Rudolf Ewald Zingel, geb. 5. 9. 1876 in Liegnitz, gest. 1944. Pianist, Organist, Dirigent und Komponist; 1894—97 Studium in Berlin; daneben ab 1895 Garnisonsorganist in Spandau; dann als Pianist auf Konzertreisen durch Brandenburg, Schlesien und die Schweiz; 1899—1906 Hauptorganist der städtischen Kirchen und Direktor der Singakademie in Frankfurt (Oder); ab 1907 Universitäts-Musikdirektor in Greifswald; dort auch Dirigent der philharmonischen Orchesterkonzerte und des Singvereins Greifswald. Werke:  Symphonie d-moll, Orchesterwerke, Klavier- und Violin-Werke, Oper „Margot“, große dramatische Oper Oper „Persepolis“ etc.


Benjamin Bilse

Bolko Graf von Hochberg

Josef Xaver Elsner

Heinrich Schulz-Beuthen
 

Von den Musiktheoretikern erwähne ich noch:

Carl Friedrich Leopold Heinze, geb. 20. 10. 1828 in Grünberg (Schlesien), besuchte das Lehrerseminar in Paradies (Posen) und 1852 das Kgl. Kirchenmusik-Institut in Berlin. Er wurde 1853 Seminar-Musiklehrer in Oberglogau und 1873 in Ziegenhals. Er veröffentlichte die „Theoretisch-Prakt. Harmonie- und Musiklehre“, „Formenlehre, Organik und Geschichte der abendländischen Musik“, ein „Musikalisches Lese- und Bildungsbuch“, 43 Choräle für 4 Männerstimmen und 2 Violinschulen.

Der Musikverlag Leuckart wurde begründet durch eine Musikalienhandlung, welchte F. E. Christoph Leuckart 1782 in Breslau gründete. Sie wurde übernommen von Konstantin Sander (25. 4. 1826 — 21. 12. 1905), brachte es auch als Verlag zu großem Ansehen und wurde 1870 nach Leipzig verlegt. Im Jahre 1927 bestand der Verlag noch, Inhaber war Martin Sander, geb. 11. 11. 1859 in Breslau.

Stadttheater Breslau


Stadttheater Breslau

Stadttheater Hirschberg


Oppeln, Oderpartie

Anfang der Symphonie triomphale, mp3-Datei 1,4 MB, 3 1/2 min, zum kostenlosen Herunterladen.

27) Hugo Ulrich (18271872), „Symphonie triomphale“. Diese preisgekrönte Symphonie, die zur Hochzeit des Herzogs von Brabant mit der Erzherzogin Marie Henriette von Österreich komponiert und am 24. Sept. 1853 in Brüssel uraufgeführt wurde, war als Meisterleistung damals preisgekrönt und leider später zu Unrecht vergessen worden. Ich biete Ihnen die einzige und gleichzeitig erste Einspielung der gesamten Symphonie auf CD, in sehr guter Qualität. Nur € 16,00 + 2,00 Porto.

Bestellung: über E-Post oder bei

Dipl.-Ing. Gerhard Helzel, Timm-Kröger-Weg 15, 22335 Hamburg, Tel. 040-505374